[M1L6:EA2] Eigenarbeit: Ethnozentrismus

„Ethnozentrismus ist ein primär psychologischer, aber auch in unterschiedlichsten sozialwissenschaftlichen und politikwissenschaftlichen Untersuchungen gebrauchter Begriff, der die Voreingenommenheit eines Individuums gegenüber fremden Gruppen bezeichnet.“[1]  Man sollte ergänzen es kann auch die Voreingenommenheit einer ganzen Gruppe sein. Der Begriff wird auf den US-Soziologen William Graham Sumner zurückgeführt, der in seinem Buch Folkways (1906) „Ethnozentrismus“ so definierte:

”Ethnozentrismus ist der Fachausdruck für jene Sicht der Dinge, in welcher die eigene Gruppe der Mittelpunkt von Allem ist und alle anderen mit Bezug darauf bemessen und bewertet werden.”[2]

Ethnozentrismus besteht aus zwei Komponenten:

  • Selbstverständlichkeiten – die Dinge, die von jedem getan werden oder werden sollten und
  • Überlegenheitsdenken – wie wir es tun ist richtig und besser.

Bearbeite die folgenden Fragen in Eigenarbeit:

  1. Nenne 8 Dinge, die in deiner Herkunft zu den Selbstverständlichkeiten gehören.
  2. Nenne 8 Dinge, die in eine andere Kultur, die dir bekannt ist, zu den Selbstverständlichkeiten gehören.
  3. Beschreibe 3 Beispiele, wo du dich dabei ertappt hast, dass du deine Weltanschauung für besser und richtiger gesehen hast.
  4. Gibt es Beispiele, wo du die Erfahrung gemacht hast, dass andere Personen, dir ihre Weltanschauung als besser und richtiger dargestellt haben, als deine Herkunftsweltanschauung?
  5. Was hat das in dir ausgelöst?
  6. Wie hat sich das auf die Beziehung ausgewirkt?

[1] Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ethnozentrismus

[2] William Graham Sumner: Folkways. A study of the sociological importance of usages, manners, customs, mores, and morals. Ginn and Company, Boston, New York u.a. 1906 / Nachdruck Cosimo, New York 2007, S. 13: „Ethnocentrism is the technical name for this view of things in which one’s own group is the center of everything, and all others are scaled and rated with reference to it.“